Über vergangene und gegenwärtige Ignoranz

»Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.« (Ayn Rand)

von Dominik Zorn / Redaktion M 2.0

Es ist kein Geheimnis, dass sich auf »sozialen Plattformen« bestimmte »Blasen« bilden, in denen Missstände durchaus selektiv wahrgenommen werden (falls sie überhaupt wahrgenommen werden). Nachdem ich in den vergangenen acht Wochen die Wochenenden entweder in Polen oder der Schweiz verbracht hatte, wurde mir einmal mehr bewusst, dass die größte »Blase« Deutschland selbst ist. Ich habe den Eindruck, die meisten derjenigen Bürger, die sich nach zwei Jahren immer noch vor einem Schnupfen fürchten, der in Sachen Verlauf (und Infektionssterblichkeit) nachweislich im Bereich einer leichten bis mittelschweren Grippe rangiert, wollen die Realität außerhalb der »Deutschland-Blase« nicht zur Kenntnis nehmen.

Vergangenes Wochenende genoss ich mit meiner Familie erneut sehr gut gefüllte Indoor-Spielplätze, Geschäfte und Restaurants in Polen. Normale, fröhliche und liebenswürdige Menschen, keine Maskenerniedrigung, kein hysterisches Gekeife, kein gestapoartiges Hilfssheriffstum im Gewand des pseudoheldenhaften »Pandemiebekämpfers«. In der Schweiz (mittlerweile) dasselbe Bild. Volle Kneipen, Faschingsfeiern, volle Gaststätten (mit überwiegend gut gelaunten Senioren), normales Einkaufen usw. Eine volle Tankfüllung in Polen für umgerechnet 60 Euro. Ein üppiges Abendessen für die gesamte Familie für umgerechnet 20 Euro. Es sind diese Begegnungen außerhalb der »Deutschland-Blase«, die mir immer wieder vor Augen führen, wie hemmungs- und schamlos deutsche Bürger von ihren selbstgewählten und ihnen hündisch ergebenen Politopathen ausgesaugt, erniedrigt und betrogen werden. Und wahrscheinlich denken immer noch die meisten, das müsse so sein, das sei normal, das sei doch überall genau dasselbe, »uns ginge es doch gut« und wir seien »ein reiches Land«. Nein, liebe Leute, die Deutschen sind im Vergleich zu anderen EU(dSSR)-Bürgern arm wie Kirchenmäuse. Kein Wunder aber, dass diese Reiches-Land-Propaganda seit geraumer Zeit rund um die Uhr aufrechterhalten werden muss, um die eingelullten Massen künstlich im Tiefschlaf und damit ruhig halten zu können.

Im Grunde habe ich mit der BRD abgeschlossen. Das Ding ist durch und nicht mehr zu retten. Philosophisch nicht und ökonomisch schon gar nicht. Über Dekaden haben Libertäre und K-strategische Konservative vor immer weiteren Regierungsbefugnissen gewarnt, die am Ende in einen alles-regulierenden und intervenierenden Maximalstaat münden nebst sämtlichen Begleiterscheinungen (Inflation, Hyperinflation, Überwachung, sukzessiver Freiheitsentzug, sukzessive Enteignung, Krieg usw.). Mehr noch, diese nicht dem Herrschaftsglauben verfallenden Libertären haben über Dekaden vergeblich dazu angeregt, (wenigstens) das eine oder andere Buch zur Hand zu nehmen und sich zumindest ein paar Grundkenntnisse in den Bereichen ökonomisches und menschliches (praxeologisches) Handeln fernab des staatlichen Lehrbetriebs anzueignen. Vergebens.

Denn: Ihr hieltet diese Rufer in der Wüste für »Aluhüte« und/oder »extrem«.

Es ist gleichermaßen bezeichnend und ein groteskes Kunststück, ausgerechnet diejenigen für extrem zu halten, die während all der Zeit Positionen vertraten wie »Hey, wie wäre es, wenn wir uns einfach alle in Ruhe ließen und nicht in die Belange anderer einmischen«. Oder »Der eigene Körper als ultimatives Selbsteigentum darf nicht Gegenstand irgendwelcher Staatszugriffe sein«. Nicht extrem hingegen sei der Umstand, dass irgendwelche Leute, die sich schlichtweg »Regierung« NENNEN, über ein täglich ausufernderes Steuer- und Bürokratenwasserkopfsystem (mit unzählbaren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für ein nutzloses Verwaltungsheer sowie Unsinn studiert Habende) die begrenzte Lebenszeit mitsamt den aufgebauten Existenzen unbescholtener Leute maßgeblich beschädigen und rauben.

Tja. Nun habt ihr euren heißgeliebten und -ersehnten Maximalstaat, der sich jedes noch so kleinen, mittleren und großen »Problems« annimmt (das es ohne ihn nicht gäbe) und dadurch neue Probleme an anderer Stelle aufreißt, denen sich wiederum wer annehmen »muss«? Richtig! Wieder der Maximalverursacher. Irgendwann geriet dieses nicht endende Verschlimmbessern in das unüberschaubare Bürokratie-, Gesetzes-, Paragraphen- und Verordnungsmonster, das wir nun alle am Hals haben und nur noch anhand eines lange überfälligen und künstlich immer weiter hinausgeschobenen Systemcrashs loswerden. (Ob etwas Besseres nachkommt, vermag ich nicht zu beurteilen.) Über Dekaden warnten die »extremen Aluhüte« (Übersetzung: Basisökonomieversteher) vor einer sich schrittweise in eine Lawine verwandelnde, staatliche Interventionsspirale; und nun werden sie, sofern sie nicht die Möglichkeiten des Absprungs haben, in genau der kollektivistischen Staatslawine mitbegraben, vor der sie euch jahrzehntelang gewarnt hatten (streng genommen seit Carl Menger, 1840-1921).

Gleichzeitig hat sich die deutsche Demokratiesimulation dank jahrelanger adverser Selektion in eine formvollendete Ineptokratie transformiert, in der es offen geisteskranken, faulen, korrupten, leistungsungebundenen, lauten, schrillen, unwissenden, fachfremden, absichtlich zerstörerischen und von jedweder Lebenswirklichkeit entkoppelten Figuren erlaubt wurde, schalten und walten zu dürfen, wie es ihnen beliebt. Nie traten die Früchte eines rund 100 Jahre gedeihenden Kulturmarxismus penetranter zu Tage als gegenwärtig. Herzlichen Glückwunsch.

Abschließend noch etwas »Aluhut-Geschwurbel«, das selbstverständlich genauso unrealistisch ist wie alles bisher Vorhergesagte: In einem der nächsten ideologiegetriebenen »Great Reset«-Schritte sprechen viele Indikatoren dafür, dass es als Nächstes Immobilienbesitzern an den Kragen gehen wird. »EU-Vermögensregister« und »Lastenausgleichsgesetz« stehen bereits in den Startlöchern.

Das Ganze könnte dann theoretisch wie folgt ablaufen:

  1. Phase: Vorbereitung/Erfassung. Zunächst einmal könnte das gesamte Jahr über Vermögen gesichtet bzw. Immobilien erfasst und geschätzt werden – »zufälligerweise« während des Höhepunkts der Immobilienblase und möglichst ohne viel Aufhebens oder Mainstream-Medienberichterstattung.
  2. Phase: Framing. Sprich: Weitere politinduzierte Gesellschaftsspaltung. Das Jahr 2023 könnte dafür verwendet werden, Immobilienbesitzer konstant als irgendwie unanständig und unmoralisch zu diffamieren (»Die breiten Schultern, die einfach nur Glück hatten, müssen gefälligst mehr tragen«).
  3. Phase: Ausführung. »Lastenausgleichsgesetz« 2024. Gedankenexperiment: Stellt euch vor, euer Haus war zum Zeitpunkt von Phase 1 ca. 500.000 Euro wert. Die Immobilienblase ist seitdem geplatzt und nun ist es de facto nur noch 250.000 Euro wert. Aufgrund des »Lastenausgleichsgesetzes« und nach der Dauerpropaganda und Diffamierung aus dem Jahr 2023 wird euer Haus – schließlich seid ihr »reich« und könnt »mehr schultern« – mit einer Zwangshypothek von 250.000 versehen. Selbstverständlich werden hierfür die Immobilienwerte zum Zeitpunkt der Erhebung (2022) herangezogen, nicht die realen nach dem Platzen der Blase. Mit anderen Worten: Euer Eigentum wäre dann weg. Freilich ist das ein Extrembeispiel. Wahrscheinlich werden sie nicht einfach 50% Zwangshypothek draufhauen, eher irgendwas Gestaffeltes. Wer z.B. alleine im großen bösen »Klimahaus« wohnt, zahlt vielleicht 30%, für das kleine »Podhouse« nur 20% und für Mietobjekte 40% (Vermieter sind schließlich leibhaftige Großkapitalisten-Teufel, die in einer bunt angemalten Öko-Neuauflage leninistischer Zwangskollektivierung »zur Räson« gebracht werden müssen). Man könnte auch noch hergehen und »Ungeimpfte« (Übersetzung: Nicht-Gentherapierte) höher belegen, da sie ja an allem schuld sind, wie wir mittlerweile entgegen der tatsächlichen Faktenlage wissen sollen. Eine Idee wäre es auch, die Kosten auf Basis des Quotienten Personen / qm festzulegen, um die »Aufnahmebereitschaft« zu fördern.

Wie gesagt, es handelt sich dabei bisher natürlich nur um Spekulation und Gedankenspiele. Fakt ist jedoch, dass der Ausbau des staatlichen »Sozialwohnraums« schon lange gefordert wird. Wer sagt also, dass es in der Zukunft – in der laut Schwab und Konsorten niemand etwas besitzen und dennoch glücklich sein wird – nicht eure Immobilie auf die eine oder andere Weise dafür herhalten muss? Staatlicher »Sozialwohnraum« muss ja nicht zwingend Neubau bedeuten.



Bild: Pixabay/Omni Matryx

3 Antworten zu „Über vergangene und gegenwärtige Ignoranz”.

  1. Avatar von Bettina
    Bettina

    Danke für den schönen Artikel. Leider ist es schwer den Lieben diese Möglichkeit zu vermitteln, selbst wenn sie man Hes kritisch sehen. Diversifikation ist jedenfalls dringend notwendig.

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  2. Avatar von Carsten
    Carsten

    Interessanter Artikel, der Fahrplan wäre in der Form nicht unerwartet. Bis 2030 müssen schließlich alle besitzlos aber glücklich sein. Alle? Na ja, einige Schweine werden auch dann wieder gleicher sein.

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  3. […] diesem Blog veröffentlichte ich vor über einem Jahr einen Beitrag namens »Über vergangene und gegenwärtige Ignoranz«. Darin wird unter anderem über ein mögliches Szenario »geschwurbelt«, dass in einem der […]

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